Neulich stiess ich auf ein Buch, dessen Autor ich vorher gar nicht kannte. Kunststück: Ich hab keinen Fernseher und halte mich auch sonst der so genannten Unterhaltungsindustrie eher fern. Daher war mir entgangen, dass der junge Mann da neben mir auf dem Boot, der sich so empathisch und offen mit meiner Nichte über ihren Frust über Schule und Lehrerschaft unterhielt, ein wohl ziemlich bekannter Comedian aus dem Fernsehen ist.

Aufmerksam wurde ich, als sich jemand von ihm mit den Worten verabschiedete: “Wenn die Bühnen wieder auf sind, dann kommen wir mal wieder in deine Vorstellung!” Kurz nachgefragt, recherchiert und festgestellt: Bastian Bielendorfer war das also.

Neugierig ließ ich mir sein aktuelles Buch schenken “Das Corona Tagebuch” – wollte mal sehen, wie ein Comedian diese Zeit erlebt hat und hoffte seine Erfahrung sprachlich so verpackt zu lesen, dass ich zur Entspannung viel Lachen kann.

So richtig gefunkt hat es zwischen mir und Bastians Humor nicht. Könnte am Thema liegen: Da scheiden sich die ja gerade die Geister, wie viel Humor in Zeiten wie diesen erlaubt ist. Vielleicht hat er sich daher einfach etwas mit seinem Comedian Talent zurückgehalten – wer weiss …

Ein Satz sprach mich jedoch voll an:

Wir Deutschen sind ein Volk,
dass die Stoppersocken für seine
Gefühle erfunden hat. 

Bei diesem Bild musste ich dann doch herzhaft lachen.

Ich selbst beschreibe es – bewusst verallgemeinernd – oft so:

“Wir halten uns von unseren Gefühlen eher fern und drücken sie – wenn überhaupt –  tendenziell eher schmallippig, angreifend oder vorwurfsvoll aus, je länger wir in der Kategorie Erwachsene durchs Leben gehen.”

Möglicherweise aus Sorge nicht wie ein Dampfkessel zu explodieren, wenn es eigentlich gerade in uns tobt oder fast noch schlimmer: Vor überschwänglicher Lebensfreude aus der Reihe zu tanzen. Oder kennst du diese Angst: In Trauer zu versinken, wenn ich die Tränen zulasse und wenn dann noch jemand dabei ist gar eine Zumutung zu sein? Oft gesehen und selbst in mir erlebt …

Was, wenn wir an dieser Stelle kollektiv fehlprogrammiert sind? Ich meine all jene von uns, die eine Gewohnheit haben, Gefühle zu unterdrücken, zu betäuben oder rauszuschleudern? Was, wenn das Geheimnis darin liegt, die lebendigen Gefühle in mir wahrzunehmen, zu fühlen und sie sich ihrer Natur gemäß  wandeln zu lassen? Sie sind ja vom Leben einfach als Energie in Bewegung gedacht ..

Und zwar in einem Tempo und einer Intensität, die nicht in unserer Hand liegen und die häufig ganz anders ausschaut als unser ängstlicher Geist es sich ausmalt.

In Zeiten wie diesen haben diejenigen unter uns, die noch etwas mit Gefühlen als einer intelligenten Form des Lebens und einer wichtigen Form der Bedeutungsgebung hadern, ausreichend Gelegenheiten, uns mit ihnen bekannt zu machen.

Das ist auch allerhöchste Eisenbahn, wenn man bedenkt, dass nicht wahrgenommene Gefühle uns gut 70% unserer Lebensenergie rauben und an der Wurzel vieler körperlicher Leiden liegen.

Seit November war ich mit über 100 Leuten auf der Expedition Gefühl, vom Denken ins Spüren. Für mehr Lebensenergie, innere Freiheit und Lebendigkeit.

Magst auch du dir die Zeit nehmen, deine Beziehung zu deinen Gefühlen, deinen Wegweisern zu deinen Bedürfnissen zu überprüfen und zu vertiefen? Dann komm mit auf die Reise! 

21-Tage im Mai erhältst du E-Mails mit Anregungen und Übungen, drei Mal treffen wir uns für je eine Stunde im Zoom zum gemeinsamen Üben. Die nächste Reise beginnt jetzt am 28. Mai.

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